Lohnt sich Solarenergie bald gar nicht mehr?
Wer sich beim Hausbau Solarpaneele aufs Dach gepackt hat, konnte sich bis vor Kurzem über eine üppige Vergütung für den ins öffentliche Netz eingespeisten Strom freuen. Doch zuletzt wurden die Vergütungen immer weiter gekürzt bis zu einem Punkt, an dem sich jeder Hauseigentümer fragen muss, ob sich Solarenergie überhaupt noch lohnt.
EEG-Umlage für private Solarenergie im Gespräch
Die EEG-Umlage sorgt seit Jahren für Zündstoff: Bislang ärgerten sich vor allem Mieter, die meist nicht mit üppigen Gehältern ausgestattet sind, weil sie über ihre Stromrechnung die Solarpaneele der besser verdienenden Häuslebauer in Deutschland mitfinanzieren mussten. Diese freuten sich dagegen gleich doppelt über den günstigen Strom und die Einspeisevergütung, die sie für ihren Solarstrom erhielten. Doch nun wendet sich das Blatt: Die Große Koalition einigte sich in dieser Woche auf eine EEG-Umlage für Besitzer privater Solaranlagen.
Die Regierung will mit diesem “Soli”, der 40 Prozent der Ökostromumlage ausmacht, die entstandene Schieflage ausgleichen. Auf Besitzer von Solarpanelen kommt damit nach aktuellem Stand eine Belastung von 2,5 Cent pro Kilowattstunde zu. Allerdings muss der Beschluss noch durch den Bundestag und wird da vermutlich auf Widerstand treffen. Die Grünen kündigen bereits ihren Protest gegen die “Sonnensteuer” an.
Lohnt sich Photovoltaik noch?
Für Bauherren stellt sich angesichts der Planung die Frage, ob sich Solaranlagen überhaupt noch rechnen. Schließlich war die üppige Einspeisevergütung zumeist notwendig, um die hohen Kosten der Installation zu refinanzieren bis die eigenen Solarpaneele wirklich Gewinne abwerfen, gehen einige Jahre ins Land. Seit die Vergütung immer weiter reduziert wurde (derzeit liegt sie bei nur noch 13 Cent pro Kilowattstunde), ging die Nachfrage nach Solaranlagen beständig zurück. Die Solarwirtschaft befürchtet, dass ihr die neue Abgabe endgültig den Todesstoß versetzt.
Dennoch kann sich Photovoltaik weiterhin lohnen: Ein eigenes Haus wird schließlich meist gebaut, um dort lebenslang zu wohnen und es später auch an den Nachwuchs zu vererben. So dauert es zwar nun länger, bis die Kosten für die Anlage wieder hereingeholt wurden, doch unterm Strich ist der eigene Strom auf lange Sicht noch immer günstiger als der Strom großer Anbieter, die ihre Preise seit Jahren mit schönster Regelmäßigkeit in die Höhe schrauben. Wie teuer ihre Tarife derzeit sind, kann man hier ermitteln.
Weitere Beiträge zum Thema Solarenergie:
- Förderung Erneuerbarer Energien – Marktanreizprogramm mit neuen Konditionen
- Der Hausbesitzer als Photovoltaik-Betreiber
- Förderung der Solarthermie
- Solarkraft aus der eigenen Solaranlage
- Erneuerung der Heizung : Kombination von Solarthermie und Pelletheizung
Kommentar