Wie effizient arbeitet die Heizung wirklich?
Eine umfangreiche Studie der Verbraucherzentrale ergab, dass in Deutschland nur ein Drittel der Brennwert – Heizungsanlagen optimal arbeiten. Zwei Drittel der Anlagen weisen Mängel auf, davon besitzt etwa die Hälfte dieser Anlagen wirklich gravierende Mängel.
Meistens sind die Anlagen nicht nutzerspezifisch eingestellt oder beispielsweise auch oft überdimensioniert. Theoretisch kann durch die Brennwerttechnik – gegenüber einem Niedertemperaturkessel – etwa 10 Prozent der Energiekosten eingespart werden. Doch wenn der sogenannte Brennwerteffekt nicht ausgenutzt werden kann, insbesondere wenn die Differenz zwischen Vorlauf- und Rücklauftemperatur zu gering ist, so ist das Einsparpotential auch deutlich geringer. Die Verbraucherzentrale hat hierzu eine umfassende Studie durchgeführt. Jährlich werden bundesweit zahlreiche Brennwertchecks durch die Verbraucherzentrale durchgeführt. Hierbei wird unter anderem der Zustand der gesamten Anlagentechnik, vom Kessel im Keller bis zum Thermostvebtil im Wohnraum in Augenschein genommen. Zudem werden die Vor- und Rücklauftemperaturen über einen bestimmten Zeitraum gemessen und gegebenenfalls die Kondensatmenge (bei Brennwertgeräten) ermittelt.
Heizung und deren Optimierungspotential
In den meisten Fällen besteht bei den überprüften Anlagen ein Optimierungsbedarf, und das betrifft nicht nur alte und sanierungsbedürftige Anlagen. Häufige Mängel sind beispielsweise, dass
- der Kessel überdimensioniert ist,
- die Anlage hydraulisch nicht abgeglichen ist,
- die Heizkurve nicht optimal eingestellt ist,
- die Rohrleitungen in unbeheizten Räumen nicht gedämmt sind,
- der Kessel zu häufig taktet,
- keine Nachtabsenkung eingestellt ist …
Durch diese Punkte sind nicht nur erhöhte Heizkosten und ein erhöhter Verschleiß der Heizungsanlage möglich, auch der Komfort kann deutlich vermindert sein. Nach wie vor gilt, dass bei den meisten Anlagen Optimierungspotential besteht.
Es reicht hierbei nicht, dass der Schornsteinfeger regelmäßig vorbei kommt und bescheinigt, dass die Abgaswerte den zulssigen Grenzwert nicht überschreiten oder dass die Wartungsfirma dafür sorgt, dass die Heizungstechnik nicht ausfällt und störungsfrei arbeitet. Zur Effizienz einer Anlage gehört noch etwas mehr.
Heizungschecks werden sowohl von einzelnen Handwerksfirmen angeboten oder (in etwas modifierter Form) von den Verbraucherzentralen. Ein Heizungscheck kostet nicht viel, kann aber langfristig, bei anschließender Optimierung der Heizung zu Kosteneinsparungen führen. Begrüßenswert wäre es, wenn es bezüglich der Optimierung bestehender Anlagen sowie der effizienten Beheizung von Gebäuden (Nutzerverhalten) weitere finanzielle Anreize in Form von Förderprogrammen geschaffen werden.
Keine Zustimmung hingegen findet die bereits diskutierte Erhöhung der Energiepreise zur Erreichung der Energiewende.
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Meine Eltern fragen sich, wie effektiv ihre Heizung noch arbeitet und ob sich eine Heizungssanierung lohnen würde. Ich hätte nicht gedacht, dass es bei Heizungen soviel Optimierungspotenzial wie durch einen hydraulischen Abgleich oder eine richtig eingestellte Heizkurve gibt. Ich werde meinen Eltern raten, sich von einer Handwerksfirma beraten zu lassen.