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Smart Meter – Intelligente Stromzähler sind umstritten


Intelligente Stromzähler sind umstritten

Sogenannte „intelligente Stromzähler“, die seit dem Jahr 2009 in der Regel in jedem neu gebauten oder renovierten Haus installiert werden müssen, sollen Eigenheimbesitzern eigentlich dabei helfen, Strom zu sparen und den Alltag zu erleichtern. Mit ihnen kann man die elektrischen Geräte im Haushalt aus der Ferne bedienen und zudem ablesen, welches Gerät gerade wie viel Strom verbraucht.

Außerdem sollen die Zähler nun zusätzlich mit einer Kommunikationsschnittstelle ausgestattet werden, die den Verbrauch an den jeweiligen Energieversorger übermittelt.

Smart Meter - Intelligenter Stromzähler; Bild: flickr.com / akpoff

Smart Meter – Intelligenter Stromzähler; Bild: flickr.com / akpoff

Intelligenter Stromzähler & Stromverbrauch geht um bis zu 15 Prozent zurück

Für Klaus Burkhardt, Geschäftsführer des Energiedienstleisters ESM, liegen die Vorteile der „Smart Meter“ auf der Hand: „Wir rechnen damit, dass durch den bewussteren Umgang mit Energie, aber auch durch das nun leichte Aufspüren bislang unbekannter Stromfresser, Einsparpotenziale von 10 bis 15 Prozent beim Stromverbrauch möglich sind.“

Dass der Stromverbrauch mithilfe eines Smart Meters im Durchschnitt um fünf bis zehn Prozent zurückgeht, bestätigt auch die Stiftung Warentest. Allerdings weisen die Experten darauf hin, dass Verbraucher allein durch den Einbau eines intelligenten Stromzählers überhaupt noch nichts sparen. Nur Kunden, die dann wirklich ihr Verhalten ändern, verbrauchen weniger Strom und profitieren von den neuen Zählern.

Die Verbraucherorganisation kritisiert zudem, dass die Geräte selbst schon hohe Kosten verursachen. So kann der Zähler beispielsweise für einen Einrichtungspreis von 79 Euro installiert werden. Hinzu kommt dann noch eine monatliche Miete.

 

Verbraucher könnten zum „gläsernen Kunden“ werden

Noch kritischer sehen Verbraucherschützer allerdings die Gefahr, dass Stromkunden durch Smart Meter zum „gläsernen Kunden“ werden. Denn durch die Verbrauchsdaten, die der Energieversorger so erhält, kann auch das Privatleben und nahezu der komplette Alltag des Kunden nachvollzogen werden.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie veranstaltete deshalb bereits mehrere Tagungen zur Entwicklung des Schutzprofils für intelligente Stromzähler. So soll sichergestellt werden, dass bei der Nutzung der Zähler Datenschutz- und Datensicherheitsstandards eingehalten werden.

Auch der Europäische Datenschutzbeauftragte (EDSB) empfiehlt unter anderem, die Stromzähler verpflichtend mit einer datenschutzfreundlichen Technologie auszustatten, sowie Kunden die Möglichkeit zu geben, ihre Daten beim Energieversorger einzusehen.

Dafür, dass Energieversorger keine Profile über ihre Kunden erstellen dürfen, setzt sich auch der bayrische Landesdatenschutzbeauftragte Thomas Petri ein. „Die Datenhoheit muss bei den Verbrauchern bleiben“, sagt er und fordert, die Möglichkeit zur Datenerfassung bei den neuen Zählern stark einzuschränken. Personenbezogene Daten sollten laut Petri generell nicht aufgezeichnet werden.

Ob die umstrittenen Smart Meter im eigenen Haushalt genutzt werden sollen, muss letztendlich jeder Hausbesitzer für sich selbst entscheiden. Denn laut dem Energiewirtschaftsgesetz ist der Einbau der Geräte selbst bei Neubauten nur dann Pflicht, „soweit dies technisch machbar und wirtschaftlich zumutbar ist“.

Wer einen neuen Zähler nutzen möchte, kann allerdings von seinem Stromanbieter den Einbau verlangen.

 

Auf andere Weise die Stromkosten senken

Hausbesitzer, die im Bezug auf den Datenschutz kein Risiko eingehen möchten, haben jedoch auch andere Möglichkeiten, um ihre Stromkosten zu senken. Denn wer die verschiedenen Anbieter und Stromtarife genau vergleicht, kann ebenfalls leicht mehrere Hundert Euro im Jahr sparen. Auf strompreis.org kann man dies zum Beispiel tun und dann zum günstigsten Energieversorger wechseln.

 

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1 comment to Smart Meter – Intelligente Stromzähler sind umstritten

  • Gut, dass sich in diesem Artikel auch kritisch mit den Stromzählern auseinandergesetzt wurde. Ich kenne selber zwei Bekannte, die bei ihrer Installation dachten, dass sie mit so einem Zähler automatisch Strom sparen würden… Das ganze wurde gut vermarktet, aber wie erwähnt kosten die Dinger immer viel zu viel (bis 120 €) und zweitens wird oft nicht genau beschrieben, wie der jeweilige Zähler geprüft und “überwacht” wird.
    Der beste Tipp daher bleibt immer noch einfach WIRKLICH Energie zu sparen und nicht einfach nur Potenzial zu sehen um Energie zu sparen…

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