Das Passivhaus
Das Passivhaus gibt es in Deutschland bereits seit über 20 Jahren! Doch noch immer scheinen Passivhäuser vieler Ort als Mysterium komplett abgelehnt zu werden.
Daher kommt an dieser Stelle ein kleiner Beitrag, in dem komplizierte Zusammenhänge möglichst einfach und anschaulich beschrieben werden.
Was ist ein Passivhaus ?
Passivhäuser heißen „Passivhäuser“, weil sie ohne aktives Heizsystem auskommen. Das heißt, sie benötigen keinen Heizkessel, keinen Heizkörper, keine Fußbodenheizung oder dergleichen mehr. Der Dämmstandard des Gebäudes ist entsprechend hoch. Bei Neubau eines Gebäudes ist es jedoch vergleichsweise einfach, diesen Dämmstandard zu erreichen.
Im Vergleich zum Passivhaus sind natürlich alle Häuser, die “aktiv” über ein Heizsystem beheizt werden müssen sog. “Aktivhäuser”.
Der Passivhaus – Vorteil:
Man spart sich im Passivhaus die Kosten für das Heizungssystem. Im Gegenzug wird aber unbedingt eine zentrale Lüftungsanlage (natürlich mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung) benötigt. Auch dieses Lüftungssystem kann im Neubau relativ einfach realisiert werden. Es handelt sich hier im Übrigen um ein Frischluftsystem, also nicht um die ständige Umwälzung alter und „verbrauchter“ Luft.
Die Heizlast beträgt in einem Passivhaus weniger als 10 Watt pro Quadratmeter. Das heißt, beispielsweise auf 3 m² Wohnfläche werden in der kältesten Nacht weniger als 30 Watt Heizwärme benötigt. Das entspricht der Wärmeleistung eines einzigen Teelichtes!
Dieser verbleibende „Restwärmebedarf“ im Passivhaus wird natürlich nicht über Teelichter gedeckt, sondern über die Lüftungsanlage. Das bedeutet, dass die einströmende Luft im Winter etwas nacherwärmt wird.
Ein ganz großer Vorteil in einem Passivhaus besteht übrigens in der nicht existierenden Schimmelgefahr. Durch die Lüftungsanlage wird ja schließlich die feucht-warme (und verbrauchte) Raumluft permanent abtransportiert und durch frische Außenluft ersetzt. Lüften per Hand ist im Passivhaus nicht mehr erforderlich (- aber natürlich trotzdem noch möglich).
Ein Wort noch zu den Kosten: Bestandsgebäude auf Passivhausniveau zu sanieren, kann sehr schwierig und entsprechend auch kostenintensiv sein. Bei Neubau sieht es jedoch komplett anders aus. Mehrkosten entstehen durch eine energetisch bessere Dachkonstruktion, bessere Außenwände, Fenster und Bodenplatte. Die klassische Heizungsanlage entfällt im Passivhaus; dafür kommt ein Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung zum Einsatz. Die Hauptkosten werden im Neubau jedoch nicht durch die energetischen Aufwendungen insbesondere in der Dämmung verursacht, sondern vor allem durch den Innenausbau und alle weiteren Baukosten, die man ohnehin besitzt. So liegen die gesamten „Mehrkosten“, um ein Passivhausniveau bei Neubau zu erreichen, laut verschiedener Studien nur zwischen 10 und 30 Prozent.
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