Effizienzhaus 40+ -hocheffizient Bauen und Fördergelder kassieren
Wer heute neu baut, sollte zukunftsorientiert ein energetisch anspruchsvolles und zugleich nachhaltiges Haus bauen. Seit April 2016 gibt es neue Fördermöglichkeiten bei Errichtung eines Effizienzhauses 40+. Dabei wird auf geringe Wärmeverluste des Gebäudes, der Nutzung regenereativer Energien und zugleich auch der Eigenversorgung an Energien (Strom) besonderen Wert gelegt. Langfristig kann somit insbesondere den steigenden Energiepreisen Rechnung getragen werden.
Im Folgenden werden Konditionen und Anforderungen näher beschrieben.
Effizienzhaus 40+ -Fördermöglichkeiten bei Neubau
Die Fördermöglichkeiten bei Neubau umfassen die Bau- und Baunebenkosten (ohne Grundstückskosten), die Kosten der Beratung, Planung und der Baubegleitung. Es ist dabei unerheblich, ob das Haus selbst genutzt werden soll oder vermietet werden soll. Ebenfalls unerheblich ist die Anzahl der Wohneinheiten. Selbst für die Errichtung von Eigentumswohnungen sind diese Förderungen möglich.
So sieht die Förderung der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) für das Effizienzhaus 40+ aus:
- Zinsgünstiger Kredit von max. 100.000 € pro Wohneinheit (aktueller effektiver Jahreszins: 1,36 % ; Stand 5.11.2017) (Programm 153)
- Tilgungszuschuss: 15 % der Darlehenssumme, maximal 15.000 € je Wohneinheit
- Auszahlung zu 100 %; abrufbar wahlweise ganz oder in Teilbeträgen
- 20-jährige Zinsbindung ist möglich
- Zusätzlicher Baubegleitungszuschuss von 50% der Kosten, maximal 4.000 € (nicht rückzahlbar) (Programm 431)
- Bei Selbstnutzung des Gebäudes: zusätzliche Förderung über das KfW-Wohneigentumsprogramm (Programm 124)
Effizienzhaus 40+ – Voraussetzungen für die Förderung bei Neubau
Wichtig ist, dass der Förderantrag für das Effizienzhaus 40+ vor Beginn des Vorhabens gestellt wird. Eine weitere Grundvoraussetzung ist natürlich, dass der Standard eines Effizienzhauses 40+ erreicht wird.
Dies ist dabei zu beachten:
- Vorgaben für den Jahresprimärenergiebedarf einhalten: 40% des Referenzgebäudewertes (Dies ist etwa 47 % besser als der aktuelle Mindestneubaustandard)
- Vorgaben des spezifischen Transmissionswärmeverlustes der Gebäudehülle einhalten: 55% des Referenzgebäudewertes (Dies ist etwa 45 % besser als die Mindestvorgabe im Neubau)
- Photovoltaik-Anlage (PV) auf dem Dach (oder eine andere stromerzeugende Anlage auf Basis erneuerbarer Energien)
- Stromspeicher (stationäres Batteriespeichersystem)
- Zentrale Lüftungsanlage mit mindestens 80% Wärmerückgewinnung
- Visualisierung von Stromerzeugung und Stromverbrauch über eine entsprechende Benutzer-Schnittstelle
Im Detail bedeutet dies für das Effizienzhaus 40+, dass die Fenster mindestens über eine Dreifachverglasung verfügen, die Eingangstür hocheffizient ist, die Außenwände, Dächer und die Bodenplatte einen deutlich geringeren Wärmedurchgang ermöglichen als im Minimum vorgeschrieben. Dies ist durch deutlich höhere Dämmstoffstärken oder durch hochdämmende Baumaterialien möglich. Besonderes Augenmerk ist zudem auf Wärmebrücken und die Luftdichtheit während der Bauphase zu achten.
Fazit
Die Investitionskosten für die Errichtung eines derartigen Baus sind sicherlich höher als bei Einhaltung des Mindeststandards. Diese „Mehrkosten“ Effizienzhaus 40+ lassen sich auch nicht komplett durch die KfW-Förderungen auffangen, sind jedoch ein willkommener Anreiz für all diejenigen, die ohnehin ein anspruchsvolles Gebäude errichten möchten. Grundsätzlich ist unbedingt für jeden Bauherren zu empfehlen, sich vorab kundig zu machen, um so Kosten und langfristige Perspektiven abzuwägen und sich ein zukunftssicheres Gebäude zu errichten.
Weitere Beiträge zum Thema Effizienzhaus 40+ Neubau und Fördermöglichkeiten
- Immobilienfinanzierung
- Wie sollte das neue Haus sein: massiv oder aus Holz?
- Immobilien als Altersvorsorge: Vorteile und Risiken
Kommentar