Zahlreiche Wohngebäude der 50er, 60er und 70er Jahre sind reif für den Abriss
Zahlreiche Häuser insbesondere aus den 50er, 60er und 70er Jahren sind inzwischen extrem sanierungsbedürftig. Eine bundesweite Studie belegt, dass es für etwa 1,8 Millionen Wohnhäuser wirtschaftlicher wäre, diese Gebäude abzureißen und statt dessen neue energieeffiziente Gebäude zu errichten. Dabei stammen etwa zwei Drittel dieser Wohngebäude aus den 50er, 60er und 70er Jahren. Gerade diese Gebäudegeneration wurde oftmals im Laufe der Zeit kaum modernisiert, lediglich die Heizungstechnik wurde zwischendurch erneuert. Der Sanierungsstau ist riesig.
Abriss oder Sanierung?
Die Kosten für eine umfassende Sanierung sind jedoch extrem hoch, die baulichen Gegebenheiten sind meist sehr komplex und es müssen zahlreiche Kompromisse im Rahmen der Sanierungsplanung gefunden werden. Deutlich einfacher und dabei kostengünstiger kann es sich somit in vielen Fällen erweisen, das alte Gebäude abzureißen und einen zeitgemäßen Neubau zu errichten. Laut der Studie soll sich sogar für etwa 10 % der Bestandsgebäude ein Abriss und ein anschließender Neubau wirtschaftlicher erweisen als eine umfangreiche Sanierung.
Für das Erreichen der klimapolitischen Ziele, wäre dieser Weg eigentlich ebenfalls eine Option. Leider gibt es hierzu (noch) keine entsprechenden Rahmenbedigungen, die es dem Hausbesitzer vergleichsweise unkompliziert ermöglichen ihr Wohngebäude abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Fördermöglichkeiten, beispielsweise der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau), gibt es für dieses Konzept ebenfalls nicht.
So bleibt nur abzuwarten, wie sich der immer größer werdende Sanierungsstau in den nächsten Jahren auflösen soll.
Quelle: Bundesweite Studie zur Analyse des Wohngebäudebestandes
Initiatoren: Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau), Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB), Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB), Bundesverband Freier Immobilien und Wohnungsunternehmen (BFW), Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB), Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden (BBS), Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM)
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