Kaminöfen kombinieren gemütliche Wärme mit Resilienz
Egal für welche Heizung Sie sich entscheiden, mit einem Kaminofen sind sie bei Versorgungsstörungen auf der sicheren Seite. Das müssen Sie beachten.
Ob für ein Eigenheim, eine Eigentumswohnung, eine Gartenlaube oder ein Ferienhaus, Kamine oder Kaminöfen wie von EcoDesing 2022 sorgen zuverlässig für eine gemütliche behagliche Wohnatmosphäre an kalten Abenden und im Winter.
Der große Vorteil, Kaminöfen können an fast jeder Raumwand aufgestellt werden. Neben einem Schornstein bzw. Abzug ist es wichtig, dass der Raum nicht kleiner als 22 Quadratmeter ist. Denn ein Kaminofen entzieht dem Raum bei der Verbrennung laufend Sauerstoff. Bei zu kleinen Räumen droht daher Erstickungsgefahr. In Häusern, die mit Belüftungsanlagen ausgestattet sind, dürfen aufgrund der Vorschriften keine Kaminöfen aufgestellt werden.
Das sollten Sie mit einem Fachmann besprechen: Der Schornstein muss ausreichend dimensioniert sein. Zu große Schornsteine führen die warmen Abgase zu schnell ab, heizen also schlecht. Zu kleine Schornsteine bewirken, dass zu wenig Luftzug entsteht und gefährden die Sicherheit. Vor dem Kauf und der Installation sollten Sie mit dem zuständigen Schornsteinfeger (in Deutschland nach Kehrbezirken organisiert) sprechen.
Für Kamine oder Kaminöfen kann es zusätzliche örtliche Vorschriften geben. Denken Sie daran, Schornsteinfeger erfüllen auch amtliche Funktionen und können, wenn eine Feuerstelle nicht den Vorschriften entspricht, diese sofort stilllegen!
Kaminöfen richtig aufstellen
Kaminöfen haben den Vorteil, dass sie im Raum ziemlich flexibel aufgestellt werden können, denn sie lassen sich mit Abzugsrohren an den Schornstein anschließen. Oder, sie werden an einer Außenwand platziert und die Wand wird für ein Abzugsrohr durchbrochen.
Achtung, die Strahlungswärme eines Kaminofens kann recht hoch sein. Der Mindestabstand zur Wand beträgt daher mindestens 20 cm. Möbel sollten einen Abstand von 60 cm nicht unterschreiten. Aufgrund der hohen Strahlungswärme sollten in der Nähe keine Kabel- oder Leitungen verlegt sein. Denn, schmelzende Kabel könnten zu Kurzschlüssen führen.
Die Wände und der Boden sollten aus nichtbrennbaren Materialen bestehen. Ideal ist ein Fliesen- oder Steinboden. Andere Böden werden durch Metallplatten oder Sicherheitsglas geschützt. Seien Sie bei der Planung der Fläche ruhig etwas großzügiger, das schützt vor ärgerlichen Schäden durch eventuellen Funkenflug.
Der doppelte Nutzen eines Kaminofens
Die gemütliche Wärme eines Kaminofens ist der eine, wenn auch sehr angenehme, Nutzen einer Feuerstelle. Die andere Funktion ist Sicherheit. Die aktuelle Situation hat gezeigt, dass unsere Energieversorgungssicherheit auf eher tönernen Füssen steht und bei weitem nicht so sicher ist, wie es den Anschein hat.
Dabei vereinigen sich zwei Faktoren. Zu einem sind die Preise für Strom, Gas, Öl und auch Kohle sind nahezu explodiert. Allerdings, Holz kann selbst mit einem Holzsammelschein (Beantragung bei der örtlichen Försterei), wenn man die Arbeit nicht scheut, preiswert bekommen. Auch bei Ebay Kleinanzeigen wird man fündig.
Doch hohe Kosten für Brennstoffe sind das eine, das andere ist, das die Wahrscheinlichkeit von Versorgungsengpässen oder Störungen in der Stromversorgung (Black Out) deutlich zugenommen hat.
Das kann fatale Folgen für Hausbesitzer haben. Die moderne Haustechnik ist stromgestützt. Kein Strom, das bedeutet, dass selbst die beste und effizienteste Wärmepumpe nicht heizen kann. Oder, die Ansaug- und Umwälzpumpen der Heizungsanlage nicht arbeiten.
Wenn es dunkel oder bewölkt ist, dann liefern auch Solarkollektoren keinen Strom und nicht jeder Hausbesitzer hat im Keller einen teuren Batteriespeicher. Mit einem Notstromaggregat kann man sich behelfen, allerdings, die meisten Stromerzeuger aus dem Baumarkt sind nicht für einen stundenlangen Dauerbetrieb ausgelegt.
Black Outs wurde jahrelang von der Politik und interessierten Kreisen als ein eher unwahrscheinliches Schreckensszenario abgetan. Die aktuellen Krisen und Kriege haben gezeigt, es spricht einiges dafür, die haustechnische Resilienz des Hauses zu verbessern. Die wichtigste Säule ist eine stromunabhängige unkomplizierte Wärmeversorgung, die möglichst auch als Kochstelle genutzt werden kann. Daraus ergibt sich, dass die beste zusätzliche Heizoption für Ihr Haus sehr häufig ein Kaminofen oder Kamin ist und man so Vorsorge für einen Notfall trifft.
Ein Kaminofen, das ist das Beste aus zwei Welten. Zu einem ist da die behagliche gemütliche Wärme und das faszinierende Spiel der Flammen. Das macht den Kaminofen schnell zum wohnlichen Mittelpunkt des Hauses. Huckepack, ohne Mehrkosten, sorgt ein Ofen auch für eine zusätzliche Notfallsicherheit Denn als individuelle Wärmequelle funktioniert er nicht nur einfach und analog. Man kann ihn schnell in Betrieb setzen und mit vielen Brennstoffen betreiben.
Vorrat für einen Kaminofen als Vorsorge anlegen
Wer für Notfallsituationen gewappnet sein will, der sollte rechtzeitig einen ausreichend großen (großzügigen) Holz- und Braunkohlenbrikett-Vorrat anlegen. Stromausfälle, Sturm- oder Schneekatastrophen richten sich bekanntlich nicht nach den Öffnungszeiten von Baumärkten und Brennstoffhändlern.
Wichtig dabei ist, Holz und Brikett müssen trocken gelagert werden. Lange Lagerung erhöht den Heizwert des Holzes, denn der Wasseranteil nimmt ab und bei der Verbrennung entsteht weniger Qualm. Den Wassergehalt von Holz können Sie mit einem preiswerten Messgerät aus dem Baumarkt (zwischen 15 bis 50 Euro je nach Ausstattung) kontrollieren.
Heizungsexperten empfehlen mit Holz, das nicht mehr als 15 Prozent Feuchte hat, zu heizen. Achtung: Laut Bundes-Immissionsschutzverordnung ist das Verbrennen von Holz mit mehr als 25 Prozent Feuchtigkeit verboten. Frisch geschlagenes Holz müssen Sie daher mindestens ein Jahr, besser zwei Jahre trocken mit viel Luftströmung lagern. Grundsätzlich dürfen Sie nur unbehandeltes Holz verbrennen. Mit Holzschutzmitteln behandeltes oder lackiertes Holz ist tabu.
Braunkohlenbrikett brennen sehr langsam bei niedriger Temperatur ab. Sie sind ideal, wenn man für längere Zeit Heizwärme erzeugen will. Sie werden eingeschweißt palettiert geliefert und können sehr gut platzsparend gelagert werden. Im Heizwert sind Briketts dem Holz deutlich überlegen. Sie brauchen rund 33 kg gemischtes Scheitholz um den Heizwert von 25 kg Kamin-Briketts zu erreichen.
Natürlich kann man auch auf Notstromaggregate, Batteriespeicher in Kombination mit Photovoltaik Module setzen. Nur, unter dem Strich ist das viel teurer als ein Kaminofen. Denn er vereinigt das Beste von drei Welten: Eine gemütliche Wärme, sehr viel Wohnwert und dabei steigert er die Resilienz des Hauses beträchtlich. Stromausfälle oder Einschränkungen in der Gasversorgung können im Falle eines Falles problemlos für einige Zeit überbrückt werden.
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