Wann müssen Wasser- und Abwasserleitungen saniert werden?
Bei Neubauten stellt sich diese Frage nicht. Wasserleitungen sind auf dem neuesten Stand der Technik und die technische Nutzdauer der Abwasserleitungen ist auf 50 bis 90 Jahre konzipiert.
Beim Kauf eines Hauses ist die Situation eine andere. Bis in die 70-iger Jahre wurden Wasserleitungen aus Kupfer oder Stahl verbaut. Bei älteren Häusern werden selten auch noch Bleirohre gefunden. Kupfer- und Bleirohre geben Spuren der Metalle ins Trinkwasser ab und sorgen so für Gesundheitsstörungen.
Vor dem Kauf des Objektes sollte ein Fachmann das System der Wasserleitung prüfen, um festzustellen, ob eine Sanierung nicht zu umgehen ist und einen Kostenvoranschlag erstellen.
Die wichtigste Anforderung, die eine Abwasserleitung zu erfüllen hat, sie muss dicht sein. Grundstücks- und Hauseigentümer sind laut Vorschrift verpflichtet, die Entwässerung und alle dazugehörigen Anlagen instand zu halten. Je älter die Rohre sind, umso größer ist die Gefahr der Verstopfung. Ablagerungen bilden sich in den Rohren, es kommt zu Rissen im Rohr, Rohrbruch oder in feiste Haarrisse wachsen Wurzeln ein.
Sanierung der Wasserleitungen
Beim Kauf eines älteren Objektes sind nicht selten Umbauten angesagt, um das Haus den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Um in der Zukunft keine Überraschungen mit der Wasserleitung zu erleben, ist es sicherer, die alten Leitungen zu entfernen und durch neue zu ersetzen. Bei dieser Maßnahme kann auch berücksichtigt werden, dass die Räume anders genutzt, die Küche oder ein neues Bad an neuem Standort errichtet werden sollen. Beim Einbau von Wasseranschlüssen. In Räumen, die vorher ohne Wasseranschluss genutzt worden sind, kann ein PE Rohr für Flexibilität sorgen. Diese Rohre gibt es sowohl für das Trinkwasser als auch für den Abwasserbereich. Das Rohr muss im Innenausbau für Trinkwasserleitungen geeignet und DVGW zertifiziert sein.
Passen bei dem neuen Bad die alten Anschlüsse nicht, können Wasser- und Abwasserleitungen hinter Vormontagewänden verschwinden. Diese Vorbauten sorgen dafür, dass der Raum ein ganz neues, individuelles Gesicht erhält.
Für die Sanierung der Wasserleitung in Mehrfamilienhäusern wird nicht selten ein anderer Weg gewählt. Die vorhandenen Rohre werden geprüft und gereinigt. Sind die Rohre noch stabil genug, werden sie mit Epoxidharz versiegelt. Die Sanierung der Wasserleitung mit Epoxidharz ist kostengünstig, da keine Leitungen ausgebaut werden müssen. Nach der Sanierung der Leitungen mit Epoxidharz entsprechen sie wieder der Trinkwasserverordnung.
Sanierung der Abwasserleitungen
Die Abwasserleitung muss zum Schutz der Umwelt absolut dicht sein. Entsprechend § 60 des Wasserhaushaltsgesetzes des Bundes (WHG) sind Eigentümer von Grundstücken verpflichtet, Abwassersysteme zu bauen, betreiben und zu unterhalten. Erfüllen die Abwasserleitungen nicht oder nicht mehr die an sie gestellten Anforderungen, müssen sie saniert werden.
Um die Kosten zu minimieren, wird zunächst der Schaden identifiziert. Manchmal reicht zum Beheben des Schadens eine Rohr-Innensanierung. Wie bereits bei der Wasserleitung beschrieben, wird zuerst das Rohr gereinigt und danach eine Innenbeschichtung aus Epoxidharz aufgetragen. Diese Methode verlängert die Lebensdauer der Abwasserrohre um 10 bis 15 Jahre.
Natürlich sind regelmäßige Wartung und Pflege die Voraussetzung, um Havarien und Schäden zu vermeiden.
Fazit
Egal, ob an Wasser- oder Abwasserleitung Sanierungsbedarf besteht, immer ist eine fundierte Beratung durch einen Sanitär – Fachbetrieb angeraten. Nur durch fachgerechte Ausbildung können Mängel feststellt, die Notwendigkeit einer Sanierung geprüft und technische Möglichkeiten ausgelotet werden.
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